Patientin mit besonders früh einsetzender Alterssichtigkeit gewinnt durch Liberty² die ersehnte Brillenunabhängigkeit
Melanie Ostermaier war gerade einmal Mitte 30 und damit ungewöhnlich jung, als sie die ersten Symptome der Alterssichtigkeit (Presbyopie) wahrnahm. Da sie auch unter einer Kurzsichtigkeit litt, war sie von diesem Zeitpunkt an auf eine Gleitsichtbrille angewiesen, die zu starken Einschränkungen im Alltag führte. Vor allem bei der Arbeit auf der Westernpferderanch, auf der sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn lebt, machte ihr die Sehhilfe zu schaffen. Um sich ihren Wunsch nach Brillenunabhängigkeit zu erfüllen, ließ die heute 44-Jährige ihre Sehschwäche in der Schwarzwald-Augenklinik operativ korrigieren. Dr. Christoph Binder implantierte ihr das Zweilinsensystem Liberty², das ihr zu einem weitgehend brillenfreien Leben verhalf.
Für Melanie Ostermaier stellte die Brille von Beginn an ein permanentes Ärgernis dar. Immer wieder sind die Gläser ihrer Sehhilfe verstaubt, verkratzt, verschmiert oder beschlagen gewesen und haben daher für enorme Einschränkungen im Alltag gesorgt. Dabei sind Flexibilität, Reaktionsfähigkeit und gute Sicht an ihrem Arbeitsort von großer Bedeutung: Gemeinsam mit ihrem Mann betreibt die 44-Jährige einen Trainingsstall für Westernpferde im bayerischen Kirchdorf. Sowohl auf der Reitanlage als auch im Stall wurde sie letztlich durch ihre Gleitsichtbrille ausgebremst – und das schon in jungen Jahren. „Immer wieder habe ich mir gewünscht, die Brille endlich loszuwerden.“ Das Problem: Zum Westernreiten wird sehr feiner Sand benötigt, der aufgewirbelt wird und sich auf die Brillengläser legt.
Dabei hatte sie sich anfangs mit ihrer Sehschwäche noch gut arrangiert. „Viele Jahre lang waren meine Dioptrienwerte sehr niedrig. Das war nicht der Rede wert“, erinnert sich die 44-Jährige. „Erst mit Ende 20 habe ich eine deutliche Verschlechterung meiner Augen festgestellt.“ Ein Sehtest ergab, dass Sie unter Kurzsichtigkeit (Myopie) und unter einer Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) litt. Melanie Ostermaier entschied sich dafür, die Sehschwäche mithilfe von Kontaktlinsen zu korrigieren. „Diese habe ich viele Jahre problemlos getragen, bis ich im Jahr 2012 gemerkt habe, dass sich auch die Nahsicht zunehmend verschlechterte. Aufgefallen ist mir das beispielsweise beim Fingernägelschneiden oder bei der Nutzung des Smartphones“, berichtet sie. Viele Beschäftigungen des täglichen Lebens seien irgendwann nur noch mit großer Anstrengung möglich gewesen. Ein Besuch beim Optiker zeigte, dass bei ihr die Alterssichtigkeit eingesetzt hatte.
Mit dem Begriff bezeichnen Mediziner einen natürlichen Alterungsprozess, bei dem die Augenlinse ihre Anpassungsfähigkeit verliert. Die Fähigkeit des Auges, in der Nähe und in der mittleren Distanz scharf zu sehen, lässt in der Folge kontinuierlich nach. „Bei den meisten Patientinnen und Patienten wird die Alterssichtigkeit allerdings erst ab dem 45. Lebensjahr festgestellt“, sagt Dr. Christoph Binder, Facharzt für Augenheilkunde und leitender Arzt der Schwarzwald-Augenklinik in Schramberg. „Dass die Presbyopie bei vorliegender Kurzsichtigkeit bereits mit Mitte 30 einsetzt, ist hingegen äußerst selten.“ Umso größer ist der Leidensdruck, wenn der aktive Lebensstil der Betroffenen durch die Sichteinschränkung beeinträchtigt wird.
„Da ich von diesem Zeitpunkt an sowohl in der Ferne als auch in der Nähe nicht mehr scharf sehen konnte, bin ich mit den Kontaktlinsen leider nicht mehr zurechtgekommen“, sagt Melanie Ostermaier. „Mir blieb nichts anderes übrig, als eine Gleitsichtbrille zu tragen, die mich im Alltag allerdings stark beeinträchtigt hat. An diesen ständigen Wechsel von Nah- und Fernsicht konnte ich mich nicht gewöhnen.“ In jeder Alltagssituation habe sie immer wieder den richtigen Sichtkanal suchen müssen. „Das hat einfach genervt.“
Zwischenzeitlich habe sie Gleitsichtkontaktlinsen ausprobiert, die aber ebenfalls keine Erleichterung bringen konnten. „Mehrfach habe ich mich mit dem Gedanken an eine Operation auseinandergesetzt, weil ich nicht mehr von der Brille abhängig sein wollte. Vor einigen Jahren habe ich mich diesbezüglich sogar von einem Augenarzt beraten lassen. Er konnte mich aber letztlich nicht überzeugen. Nach dem Gespräch war ich skeptisch und habe die Idee zunächst wieder verworfen.“ Der Wunsch nach Brillenunabhängigkeit sei aber weiterhin immens groß gewesen.
Einige Monate später lernte sie schließlich Dr. Christoph Binder kennen, als er privat die Ranch besuchte. „Er erklärte mir, was man in meiner Situation tun könne und ich hatte sofort ein sehr, sehr gutes Gefühl“, erinnert sich die 44-Jährige. „So ist die Sache ins Rollen gekommen.“
Sie fuhr in die Schwarzwald-Augenklinik in Schramberg zu einer Voruntersuchung und ließ sich umfassend beraten. Dr. Binder und seine Kollegen sind an zehn Standorten in Baden-Württemberg vertreten, um Patientinnen und Patienten zu guter Sicht zu verhelfen. Das Team, bestehend aus spezialisierten Fachärzten und bestens qualifizierten Mitarbeitern, bietet das gesamte Spektrum der diagnostischen Untersuchungen, Laserbehandlungen, den Austausch von Augenlinsen, Lidoperationen und vieles mehr. Auch eine Sehschule ist vorhanden, in der Störungen des beidäugigen Sehens wie Schielen, Lichtempfindlichkeit oder das Zukneifen der Augen behandelt werden.
„Ich hatte großes Vertrauen in Dr. Binder und habe mich dann für die Operation entschieden.“ Der Augenchirurg empfahl ihr die Implantation des Zweilinsensystems Liberty², das insbesondere aufgrund seiner reversiblen Eigenschaften eine geeignete Lösung für Melanie Ostermaier darstellte. Das System besteht aus einer Kunstlinse für die Fernsicht, die die funktionseingeschränkte natürliche Augenlinse ersetzt, und aus einer multifokalen AddOn-Linse für das Sehen in der Nähe und in der mittleren Distanz, die vor der ersten Linse positioniert wird. Durch die Kombination der beiden Linsenoptiken lässt sich scharfe Sicht in alle Entfernungen erreichen.
„Es wäre ein großer Nachteil für eine so junge Patientin, wenn wir sie mit einem fixen Linsenstatus versorgen würden. Schließlich kann sich die Sehschärfe nach der Operation im Laufe des Lebens weiter verändern“, erklärt Dr. Binder. „Liberty² bietet aber die Möglichkeit, auf den sich gegebenenfalls ändernden Augenstatus oder sich ändernde Sehbedürfnisse individuell einzugehen, da die AddOn-Linse problemlos entfernt und ausgetauscht werden kann. So lässt sich eine dauerhafte Brillenunabhängigkeit sicherstellen.“
Im Juli 2020 konnte schließlich das erste Auge mit Liberty² versorgt werden. „Vor dem ersten Eingriff war ich noch ein bisschen nervös, aber Angst hatte ich zu keiner Zeit, da ich mich in der Schwarzwald-Augenklinik hervorragend aufgehoben fühlte. Alles war super organisiert“, erzählt Melanie Ostermaier. Vor der Operation habe sie eine Narkose erhalten und daher beim Eingriff nichts gespürt. Anschließend wurde das Auge mit einem Verband geschützt, der aber schon am nächsten Tag wieder entfernt werden konnte. „Mit dem operierten Auge konnte ich sofort alles scharf sehen. Allerdings war der Unterschied zum anderen Auge nun riesig. Das machte die Situation etwas unangenehm.“ Daher sei sie sehr froh gewesen, dass das zweite Auge bereits am folgenden Tag mit Liberty² versorgt werden konnte. „Ich war nicht mehr nervös, da ich ja nun wusste, was auf mich zukommt“, berichtet Melanie Ostermaier. Dieses Mal sei sie während der OP ansprechbar gewesen und habe sich mit dem Arzt unterhalten können. „Schmerzen hatte ich aber zu keiner Zeit – nicht während und auch nicht nach der OP.“
Am nächsten Tag folgte die Abnahme des Verbandes und eine Kontrolluntersuchung. Schon zu diesem Zeitpunkt sei die Sicht in alle Entfernungen hervorragend gewesen. „Es ist unglaublich, wie schnell sich das Ergebnis einstellt.“
Ihr Leben habe sich von diesem Moment an enorm verändert: „Früher ging der erste Griff morgens nach dem Aufstehen zur Brille, heute bin ich zu 98 Prozent brillenfrei. Das ist ein völlig neues Lebensgefühl.“ Nun müsse sie nicht mehr mit der Gleitsichtbrille hantieren oder sich über beschlagene und zerkratzte Gläser ärgern. „Ich kann das Westernreiten endlich wieder voll und ganz genießen. Und auch die tägliche Arbeit im Stall macht viel mehr Spaß, da ich mir keine Gedanken mehr um die Position der Brille und deren Bügel machen muss.“ Zudem bringe die weitgehende Brillenfreiheit Erleichterung in zahlreichen Alltagssituationen: „Endlich kann ich Sonnenbrillen ohne Sehstärke tragen, mir ohne modische Bedenken bei der Arbeit im Stall meine Baseballkappe aufsetzen und mich schminken, ohne mir über die Brillenbügel Gedanken zu machen.“
Am Anfang konnte sie noch eine hohe Lichtempfindlichkeit feststellen, die sich mittlerweile aber gelegt habe. Außerdem habe sie das Sehen in der Nähe nach der OP ein wenig üben müssen, da sich das Gehirn zuerst an die gute Sicht gewöhnen musste. „Mittlerweile brauche ich die Brille nur noch bei extremer Nahsicht, die zum Beispiel beim Fingernägelschneiden notwendig ist. Darauf hat mich Dr. Binder aber schon vor der Operation hingewiesen“, berichtet die Patientin. „Das stört mich nicht. Der Gewinn an Lebensqualität ist schließlich immens.“
Rückblickend kann Melanie Ostermaier ihrer frühen Alterssichtigkeit sogar etwas Positives abgewinnen: „Wenn ich weiterhin meine Kontaktlinsen hätte tragen können, hätte ich mich wahrscheinlich gar nicht mit dem Gedanken an eine Operation beschäftigt und ich wäre nicht in den Genuss eines weitgehend sehhilfefreien Lebens gekommen. Deshalb bin ich irgendwie froh, dass es so gelaufen ist“, verrät sie. „Die Lebensqualität hat sich in unbeschreiblicher Weise verbessert. Aus diesem Grund würde ich es immer wieder so machen.“