Man unterscheidet folgende Stadien der diabetischen Retinopathie:
Da die Netzhaut nicht von Schmerzfasern durchzogen ist, verlaufen Erkrankungen der Netzhaut schmerzfrei. Veränderungen am Auge, beziehungsweise beim Sehvermögen sollten daher besonders aufmerksam verfolgt und kontinuierlich bei entsprechenden Vorsorgeuntersuchungen kontrolliert werden.
Liegt keine Netzhautschädigung vor, ist in der Regel ein jährlicher Besuch beim Augenarzt ausreichend. Bei schon bestehenden Netzhautschäden werden die Untersuchungsintervalle nach dem Ausmaß und der Entwicklung der Schäden individuell festgelegt.
Die Untersuchungen, die erforderlich sind, um eine diabetische Retinopathie, ihre Erscheinungsform und ihr Stadium festzustellen, sind schmerzfrei. Nachdem Ihr Augenarzt Ihre Sehschärfe (Visus) gemessen und den vorderen Augenabschnitt (Hornhaut, Linse, Iris) mit Hilfe der Spaltlampe auf mögliche Veränderungen untersucht hat, wird er die Netzhaut mit einem Stereomikroskop und einer kleinen Lupe betrachten. Die Pupille wird dazu mit Augentropfen erweitert, um einen besseren Einblick auf die Netzhaut zu gewähren. Achtung: Sie sind danach für etwa 2 bis 4 Stunden nicht fahrtüchtig!
Für die Verlaufskontrolle von Netzhautveränderungen kann ein modernes Verfahren eingesetzt werden, mit dem sich exakte Fotografien dieser Bereiche erstellen lassen. Ein chronologischer Vergleich dieser Fotos ist sehr hilfreich und aussagekräftig, denn auch kleinste Veränderungen lassen sich dadurch frühzeitig erkennen und Behandlungserfolge nachweisen. Um das Ausmaß von Netzhautveränderungen (zum Beispiel Verdickungen und Flüssigkeitseinlagerungen) noch genauer bestimmen zu können, gibt es heute das moderne Verfahren der Optischen Cohärenztomografie (OCT). Mit der OCT können die verschiedenen Schichten der Netzhaut in einer kurzen Untersuchung – ohne Berührung des Auges und nebenwirkungsfrei – exakt dargestellt werden. So wird auch die Bestimmung des Zeitpunktes für eineetwaige Operation erleichtert.
Ist die proliferative diabetische Retinopathie noch nicht allzu weit ausgeprägt, kann heute durch die Laserbehandlung der Netzhaut (Laserkoagulation) ein weiteres Fortschreiten der Netzhautveränderungen verhindert werden. Diese Behandlung ist schmerzfrei und kann ambulant durchgeführt werden.
Bei einer intravitrealen Injektion wird ein Medikament unter örtlicher Betäubung direkt in den schmerzunempfindlichen Glaskörper injiziert. Von dort wird der Wirkstoff kontinuierlich an die Netzhaut abgegeben.
Durch die Intravitrale Medikamenteneingabe (IVOM) lässt sich das Fortschreiten der Erkrankungen verzögern und das Sehvermögen in einigen Fällen sogar verbessern.
In der Regel sind wiederholte Injektionen notwendig, um eine Wirkung zu erzielen und aufrecht zu erhalten. Unser Team wird Sie über das Therapieschema und die notwendigen Kontrolluntersuchungen informieren.
Bei weiter fortgeschrittenen Stadien der proliferativen diabetischen Retinopathie mit Glaskörperblutung oder Netzhautablösung kann eine Operation des Glaskörpers (Vitrektomie) das Auge meist noch vor der völligen Erblindung bewahren. Bei der Vitrektomie wird der Glaskörper entfernt und zur Stabilisierung durch eine klare Flüssigkeit, spezielle Gase oder Silikonöl ersetzt. Dabei können gleichzeitig die krankhaften Gefäßwucherungen entfernt werden.