Dr. Meyner in der Schwarzwald Augenklinik

Makuladegeneration

Die häufigste Ursache für starke Einschränkungen des Sehens bei älteren Menschen ist die Makuladegeneration. Die Makula oder auch „gelber Fleck“ ist der Ort des schärfsten Sehens in der Netzhaut.

In der Makula herrscht ein reger Stoffwechsel, dessen Abbauprodukte von der darunter liegenden Gewebsschicht abtransportiert werden. Hierbei kann es mit zunehmendem Alter Störungen geben, die zu Ablagerungen unter der Netzhaut und dadurch zu Funktionseinbußen führen können. Diese so genannte „altersabhängige Makuladegeneration“ oder AMD führt dazu, dass man in der Mitte des Gesichtsfelds entweder verschwommen, verzerrt oder einen schwarzen Fleck sieht. Bei der AMD werden zwei Formen unterschieden: Die trockene und die feuchte Makuladegeneration.

Bei der trockenen Form gibt es ein Früh- und ein Spätstadium. Das Frühstadium der trockenen Makuladegeneration erkennt der Augenarzt an den so genannten „Drusen“. Dabei handelt es sich um kleine, gelbliche Ablagerungen unter der Makula, die das Sehen in der Regel nur geringfügig beeinflussen. Bei der Spätform der trockenen Makuladegeneration sind bereits Zellen im Bereich der Makula degeneriert, was zu einer zunehmenden Verschlechterung der Sehschärfe führt.

Bei der feuchten Makuladegeneration sieht der Augenarzt in der Netzhautmitte ein so genanntes „Makulaödem“, das heißt eine Schwellung, in der sich Flüssigkeit angesammelt hat. Dieses Ödem entsteht durch neu gebildete Gefäße die porös sind und deshalb Flüssigkeit an die Umgebung abgeben. Auch kann es aus diesen Gefäßen bluten, was bei der Spiegelung des Augenhintergrunds deutlich zu erkennen ist. Im weiteren Verlauf kann die Netzhautmitte vernarben. Dabei werden dort die Sehzellen zerstört.

Da die Netzhaut nicht von Schmerzfasern durchzogen ist, verlaufen Erkrankungen der Netzhaut schmerzfrei. Veränderungen am Auge, beziehungsweise beim Sehvermögen sollten daher besonders aufmerksam verfolgt und kontinuierlich bei entsprechenden Vorsorgeuntersuchungen kontrolliert werden.

Untersuchungen

Der Augenarzt kann Veränderungen der Netzhautmitte bereits feststellen, bevor der Patient Einschränkungen des Sehvermögens bemerkt. Die Untersuchungen die erforderlich sind um eine AMD, ihre Erscheinungsform und ihr Stadium festzustellen, sind schmerzfrei.

Bei der Fluoreszenzangiografie, wird dem Patienten ein ungefährlicher Farbstoff in die Armvene gespritzt. Dieser Farbstoff färbt auch die Gefäße in der Netzhaut an und zeigt so deutlich, ob abnorme Veränderungen vorliegen.

Um das Ausmaß eines Makulaödems noch genauer bestimmen zu können, gibt es das moderne Verfahren der Optischen Cohärenztomografie (OCT). Mit der OCT können die verschiedenen Schichten der Netzhaut exakt dargestellt werden – ohne Berührung des Auges und nebenwirkungsfrei.

Die Verlaufskontrolle von Makulaveränderungen kann mit einem modernen Verfahren durchgeführt werden, mit dem sich exakte Fotografien dieser Bereiche erstellen lassen. Ein chronologischer Vergleich dieser Fotos ist sehr hilfreich und aussagekräftig, denn auch kleinste Veränderungen lassen sich dadurch frühzeitig erkennen und Behandlungserfolge nachweisen.

Liegen bereits Sehstörungen vor, kann der Augenarzt diese leicht durch eine Untersuchung mit Hilfe der Sehtafel und dem so genannten „Amsler-Netz“ feststellen. Das Amsler-Netz gibt es auch als Karte zum Selbsttest für zuhause von Ihrem Augenarzt oder im Internet, zum Beispiel bei der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG).

Behandlung

Intravitreale Medikamenteneingabe IVOM

Bei einer intravitrealen Injektion wird ein Medikament unter örtlicher Betäubung direkt in den schmerzunempfindlichen Glaskörper injiziert. Von dort wird der Wirkstoff kontinuierlich an die Netzhaut abgegeben.

In der Regel sind wiederholte Injektionen notwendig, um eine Wirkung zu erzielen und aufrecht zu erhalten. Unser Team wird Sie über das Therapieschema und die notwendigen Kontrolluntersuchungen informieren.

Durch die Intravitrale Medikamenteneingabe (IVOM) lässt sich das Fortschreiten der Erkrankungen verzögern und das Sehvermögen in einigen Fällen sogar verbessern.